Basismodul Klimawandel

Basismodul Klimawandel

9.5 Klimaanpassung in der Energiewirtschaft/ Energieversorgung

Da die Energiewirtschaft der größte Verursacher der Treibhausgase ist, müssen vor allem in diesem Sektor Klimaanpassungsmaßnahmen geschehen. Dabei unterscheidet man die Energiewirtschaft / Energieversorgung in drei Bereiche. Diese drei Bereiche der Wertschöpfungskette sind die Verfügbarkeit der Ressourcen, die Energieerzeugung und die Verteilung über die Netzte. Bei dem dritten Bereich spielt außerdem das Nachfrageverhalten der Abnehmer, sowie die Energie- und Klimaschutzgesetzte eine wichtige Rolle. Zudem ist die Energiewirtschaft durch Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Deswegen wird nachfolgend die Vulnerabilität der einzelnen Bereiche aufgearbeitet und wo Anpassungsmöglichkeiten bestehen.

 

Betroffenheit

Die Betroffenheit bei der Energieverfügbarkeit und –erzeugung ist durchaus gegeben. Bei Off-Shore-Förderungen ist klar zu erkennen, dass ein Anstieg des Meeresspiegels Gefahren mit sich bringt. Auch einzelne Wetterereignisse können die Energieverfügbarkeit und die Energieerzeugung beeinträchtigen. Zudem kann durch die Wasserknappheit Schwierigkeiten beim Transport mit Schiffen auftreten. Wasserkraftanlagen müssen mit Einschränkungen durch erhöhte Hitzeperioden rechnen. Die erwähnten Beispiele sind nur ein Teil der möglichen Betroffenheit in der Energiewirtschaft. Durch die Verletzbarkeit entstehen jedoch auch viele Anpassungsmöglichkeiten.

Genauso wie in der Energieerzeugung gibt es auch in der Energieverteilung Schwachstellen. Durch die Wetterveränderungen entsteht eine große Anfälligkeit. Erhöhte Temperaturen führen zu einem Rückgang der physikalischen Leitungsfähigkeit. Gleichzeitig kann die Übertragungsinfrastruktur leicht durch Wetterereignisse beschädigt werden. Neben den Wetterereignissen besteht die Gefahr von Überschwemmungen und Hochwasser. Außerdem kann die Netzverteilung auch intern überlastet werden und somit zu einer Betroffenheit führen. Ebenfalls sind die Anpassungsmaßnahmen auch hier stark vorhanden.

 

Anpassungen

Um den Rahmen nicht zu sprengen, wurden die Anpassungsmöglichkeiten beispielhaft nur für die thermischen Kraftwerke und der Elektrizitätsverteilung genannt.

Wie schon erwähnt, sind die potentiellen Anpassungen zahlreich vorhanden. Schon in der Planungsphase von thermischen Kraftwerken muss verstärkt Augenmerk auf die Standortwahl gelegt werden, da eine gute Infrastruktur vorhanden sein muss. Die Kühlwasserverfügbarkeit und die Versorgung mit Brennstoffen müssen jederzeit garantiert sein. Wenn in langen und heißen Sommerperioden Wasserknappheit herrscht, stehen thermische Kraftwerke vor einer Herausforderung. Umliegende Gewässer werden oft zur Kühlung benutzen. Zusätzliche Kühltürme oder solare Kühlung können als Anpassungsmaßnahme eingesetzt werden. Für den Notfall kann sogar ein Ausbau von Vorratsseen vorgenommen werden. Eine weitere Anpassung an den Klimawandel kann die Entwicklung von Technologien mit höheren Wirkungsgraden sein, um die Kühlwasserproblematik zu verringern.

Bei den Anpassungen in der Elektrizitätsverteilung muss die Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten für die Standortwahl vorhanden sein. Außerdem muss der eintretende Klimawandel berücksichtigt werden. Um die Anfälligkeit gegen erhöhte Temperaturen zu minimieren, können Hochtemperaturseile zur Netzverstärkung eingesetzt werden.

Eine weitere Anpassung ist die Erstellung von Notfallkonzepten, falls es zu Ausfällen kommt. Zudem sollte das Personal durch Schulungen und Trainings sensibilisiert werden. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien sollte als Anpassungsmaßnahme die Forschung und Entwicklung in Speichertechnologien zunehmen.