Basismodul Klimawandel

Basismodul Klimawandel

5.2 Klimafolgen für die Landwirtschaft

Niederschlag

Die Landwirtschaft ist einer der Sektoren, der durch die veränderten Wetterbedingungen sehr beeinflusst wird. Anhand des Klimawandels kommt es zu Veränderung der Niederschlagsmenge und Niederschlagsverteilung. Dies hat Auswirkungen auf die regionale und zeitliche Verfügbarkeit des Regenwassers. Die Bodenbeschaffenheit verändert sich aufgrund des Wasserhaushalts. Ein Rückgang von bis zu 30 Prozent der Sommerniederschläge ist bis 2080 möglich. In manchen Regionen kommt es dagegen zu Regenüberschüssen, die auch zu Missernten führen können.

 

 

Temperatur

So wie die Niederschläge die Landwirtschaft beeinflussen kann, so hat auch die Temperaturänderung Einfluss auf sie. Da die heißen Tage in Zukunft zunehmen werden, sind die Folgen für die Vegetations- und Wachstumsperioden und somit für die ganze Landwirtschaft groß. Durch die globale Temperaturerhöhung steigt gleichzeitig die Verbreitungen von Pflanzenkrankheiten und verringert dadurch die Ernte. In Südwestdeutschland steigt beispielsweise der Pilzbefall „Apfelschorf“ deutlich an und verursacht große Qualitätseinbußen. Da die Winter milder werden und die Temperatur durchschnittlich steigt, gibt es einen Umsiedelungs-Trend der Agrarflächen in nördlichere Gebiete. Die Agrarflächen werden von Süddeutschland nach Norddeutschland verlagert. Zudem werden wärmeliebende Arten angepflanzt, wie die Hirse oder Mais. Auch die Produktivität der Tierhaltung nimmt zunehmend ab. Aufgrund der Abnahme der Frosttage, nehmen die Krankheiten durch Schädlinge oder Parasiten zu. Tiere erkranken immer mehr an vektorübergreifenden Krankheiten, weil bestimmte Mückenarten diese Krankheiten übertragen. Außerdem wird die Milchproduktion reduziert, da Kühe empfindlich gegenüber Temperaturerhöhungen sind.

 

 

Extreme Wetterereignisse

Durch erhöhtes Eintreten der extremen Wetterereignisse wird die Agrarwirtschaft zusätzlich beeinträchtigt. Mögliche Vorfälle sind die Zunahme von Trockenperioden, der Anstieg der Starkniederschläge, die erhöhte Anzahl von Gewittern, die Gefahr von Bodenerosionen und die Schäden an der landwirtschaftlichen Infrastruktur. Diese Beispiele können zu starken Ertragsschwankungen führen.

 

 

CO2-Düngung

Die Kohlendioxidkonzentrationsänderungen in der Luft haben Auswirkungen auf die Wachstumsphasen der Nutzpflanzen. Je nach Pflanzenart wirkt sich eine höhere Konzentration wachstumsfördernd aus. Dabei unterscheidet man in C3- und C4- Pflanzen. In Deutschland sind fast alle angebauten Nutzpflanzen C3-Pflanzen. Bei C3-Pflanzen (Weizen, Kartoffel) ist die Photosynthese Leistung höher, wenn die CO2-Konzentration höher ist. Bei Hitze oder Dürre verringert sich aber die Leistung. C4-Pflanzen (Mais, Hirse) nutzen schon geringe CO2-Konzentrationen. Höhere Konzentrationen bewirken kaum Unterschiede. Höhere CO2-Konzentrationen steigern die Effizienz bei der Wassernutzung. Trotz den positiven Auswirkungen einer CO2-Erhöhung sind die negativen Folgen für die Landwirtschaft enorm.

 

 

Fazit und Beispiel

Die Landwirtschaft ist sehr stark von den veränderten Wetterbedingungen betroffen. Längere Dürreperioden, schlagartige Niederschläge, Stürme, etc. können landwirtschaftliches Arbeiten erschweren und zu Anpassungsmaßnahmen führen. Eines dieser Beispiele ist, dass durch die globale Temperaturerhöhung Winzer in Südnorwegen seit den 1990er Jahren Wein anbauen. Früher wäre das undenkbar gewesen. Natürlich wählen die Winzer frostresistente Sorten, jedoch kann es im Sommer bis zu 30 Grad Celsius warm werden.