Basismodul Klimawandel

Basismodul Klimawandel

2.3 Kipp-Punkte

Kipp-Punkte im Klimasystem

Durch den Anstieg der Konzentrationen von klimawirksamen Gasen in der Atmosphäre steigt langsam aber stetig die globale Erwärmung. Das Klimasystem der Erde reagiert sensibel bei einer zu hohen Erwärmung. Experten nennen das einen Kipp-Punkte der Erde. Bei eintreten eines Kipp-Punktes verändert sich das Klimasystem drastisch. Kipp-Punkte können schlagartig auftretende und unumkehrbare Ereignisse sein, oder aber langfristige und starke Ereignisse. Vor allem besteht eine Gefahr durch plötzlich eintretende Veränderungen, da hier Anpassungsmöglichkeiten versagen und die menschliche Gesellschaft überfordert sein könnte.

Auf den folgenden zwei Grafiken kann man gut erkennen, welche Kipp-Punkte auftreten können. Die Kipp-Punkte sind zwar theoretisch voneinander abgrenzbar und eigenständig, jedoch reicht ein Kipp-Punkt aus um eine Kettenreaktion auszulösen.
 
So kann zum Beispiel eine Erhöhung der Temperatur nicht nur eine Abnahme des arktischen Eises bedeuten, sondern genauso das Abschmelzen des Grönland-Eisschildes, das Auftauen des Permafrosts oder das Schmelzen weiterer Gletscher. Diese Kipp-Punkte können das bestehende Klima so verändern, dass globale Auswirkungen zu spüren sind.
 
Gerade das Auftauen des Permafrostbodens hat fatale Folgen, da unter der Oberfläche riesige Mengen CO2 und Methan eingeschlossen sind und diese durch das Auftauen freigesetzt werden können. Durch das Freisetzen solcher Mengen an CO2 und Methan wäre ein Anstieg der Temperatur bemerkbar.
 
Nicht nur auf der Nordhalbkugel sind mögliche Kipp-Punkte vorhanden, sondern auch auf der Südhalbkugel. Das Abschmelzen der antarktischen Eismassen oder die Zerstörung der tropischen Regenwälder in Südamerika können als Kipp-Punkt gesehen werden.