Basismodul Klimawandel

Basismodul Klimawandel

5.4 Klimafolgen für die Wald- und Forstwirtschaft

Niederschlag

Wie bei den anderen Sektoren ist auch die Wald- und Forstwirtschaft von Temperaturveränderungen betroffen. Durch die höheren Niederschläge im Winter und den verringerten Niederschlägen im Sommer kommt es zu einer Veränderung der Niederschlagsverteilung und der Niederschlagsmenge. Bis 2050 wird sich die Niederschlagmenge sowohl im Winter als auch im Sommer um etwa 25 % verändern. Durch die Veränderungen entsteht ein Risiko für das Ökosystem des Waldes. Einschränkungen der Bodenfunktionen und die wirtschaftliche Nutzbarkeit können darunter leiden. In den Wintermonaten werden die Nässephasen verlängert und der Boden wird durchweicht. Durch den Feuchtigkeitsanstieg steigt gleichzeitig der Schädlingsbefall. Einer der bekanntesten Pilze ist der „Falsches Weißes Stengelbecherchen“. Dieser führt zu dem Sterben von Eschentrieben in feuchten Regionen.

 

 

Temperatur

Neben den Veränderungen der Niederschläge hat auch die steigende globale Temperaturerhöhung großen Einfluss auf die Wald- und Forstwirtschaft. Die Folgen des Klimawandels können für die Wald- und Forstwirtschaft gravierend sein, da Bäume langlebig und ortsfest sind. Die Anpassungsfähigkeit von Bäumen sind daher sehr gering. Gerade durch den Temperaturanstieg werden Schädlinge (Borkenkäfer, Maikäfer) im Waldökosystem weiter verbreitet, wodurch viele Lebewesen gefährdet werden. Außerdem steigt das Risiko für Waldbrände durch anhaltende Dürreperioden. Dabei reicht schon ein kleiner Funke aus, um große Waldgebiete in Brand zu stecken. In Australien oder in den USA kommt das bereits öfters vor. Auch in Ost- und Südwestdeutschlands besteht die Gefahr in Kiefernwälder. Bäume und Sträucher können jedoch nicht nur durch äußere Einwirkungen sterben. Auch der globale Temperaturanstieg erschwert die Wachstumsbedingungen. Pflanzen benötigen Wasser für ihre Wachstumsphase und durch erhöhte Temperaturen und anhaltende Trockenperioden wird das Wachstum eingeschränkt. Daraus können große wirtschaftliche Folgen eintreten, je nachdem wie drastisch der Klimawandel voranschreitet.

 

 

Extreme Wetterereignisse

Der Klimawandel intensiviert die extremen Wetterereignisse und steigert ihre Häufigkeit. Seit den 1990er Jahren verzeichnet die Forstwirtschaft stetig größere wirtschaftliche Schäden, aufgrund von häufiger eintretenden und stärkeren Stürmen. In Zukunft werden die Vorfälle weiter steigen. Im Gegensatz zu der Temperaturerhöhung, die eher schleichend voranschreitet, verursachen Wetterereignisse innerhalb kurzer Zeit großen Schaden. In den Alpen besteht bereits erhöhte Gefahr.

 

 

CO2-Düngung

Wie auch in der Landwirtschaft werden die Wachstumsphasen der Bäume durch eine erhöhte CO2-Konzentration gefördert, da eine Steigerung der Photosynthese stattfindet. Man spricht dabei von dem CO2-Düngeeffekt. Häufig wird der Wachstumsschub jedoch durch bestimmte Faktoren, wie die Wasserknappheit begrenzt.

 

 

Fazit und Beispiel

Durch erhöhte Temperaturen und längeren Sommerperioden steigt der Bestand an Borkenkäfern, da die benötigte Entwicklungsdauer der Tiere verkürzt wird. Deswegen können sich mehr Generationen von Borkenkäfern während der verlängerten Sommerperiode entwickeln. Dadurch kommt es zu enormen Schäden in der Forstwirtschaft. In Zukunft können diese noch höher ausfallen.