Basismodul Klimawandel

Basismodul Klimawandel

8.4 Sektorale Betrachtung

Darstellung nach: Deutscher Projektionsbericht 2015 zur Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland gemäß Verordnung 525/2013/EU

In dieser Grafik ist die sektorale Betrachtung der Entwicklung der Treibhausgase von 2005 bis 2035 in Deutschland zu sehen. Es findet ein konstanter Abwärtstrend statt. Die Energiewirtschaft verursacht den größten Anteil an den Treibhausgasen. Die Reduktion wird vor allem durch die Politik und die konsequenten Auflagen für die Wirtschaft erzeugt. Bei Fehlverhalten der Unternehmen ist sogar mit Strafen zu rechnen.

 

Energiewirtschaft in Deutschland und Mitteleuropa

Der Sektor beinhaltet alle Emissionen aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern und aus der öffentlichen Strom- und Wärmebereitstellung. 2013 wurden in Deutschland etwa 377 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen. Somit verursacht der Sektor der Energiewirtschaft etwa 40 % der gesamten Emissionen. Dabei wird zu 98 % das Treibhausgas CO2 produziert. Die restlichen 2 % bestehen anderen Treibhausgasen. Zu den Vorjahren ist der Ausstoß stabil geblieben. Bis 2020 geht man jedoch wegen den zahlreiche Maßnahmen davon aus, dass sich der Wert in Deutschland auf ca. 314 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente reduzieren wird.

 

Verkehr in Deutschland und Mitteleuropa

Der Sektor Verkehr beinhaltet den Ausstoß durch den Straßen-, Schienen-, Schiff- und Flugverkehr bei der Kraftstoffverbrennungen. Die Emissionen durch den landwirtschaftlichen Verkehr und durch den internationalen Luftverkehr sind dabei nicht enthalten. Wegen der erhöhten Verkehrsleistung geht man hier von steigenden Zahlen aus. Etwa 18 % der gesamten Freisetzung der Treibhausgase werden in Europa und Mitteleuropa durch den Verkehr verursacht. 2020 werden in Deutschland etwa 144 Millionen Tonnen Ausstoß produziert.

 

Industrie in Deutschland und Mitteleuropa

Der Sektor der Industrie beinhaltet den Ausstoß von Treibhausgasen bei Verbrennungsprozessen und bei der Eigenstromversorgung der Unternehmen. Der Fremdstrombezug wird im Sektor der Energiewirtschaft berücksichtigt. Die Industrie und das Gewerbe produzieren nach der Energiewirtschaft die meisten Emissionen. In Deutschland betrug der Ausstoß 2014 188 Millionen Tonnen CO2- Äquivalenten. Der relative Anteil an den gesamten Emissionen beträgt 21 Prozent.

Die Emissionen von Treibhausgasen blieben von 2013 auf 2014 konstant, obwohl alle anderen Sektoren rückläufige Tendenzen zeigten. Experten gehen jedoch langfristig von Rückgängen der Emissionen aus, da die Politik verstärkt Druck ausübt. Die wichtigste Maßnahme für den Klimaschutz ist der Emissionshandel.

 

Landwirtschaft in Deutschland und Mitteleuropa

Der Sektor der Landwirtschaft verursacht vor allem durch die Tierhaltung, durch den Düngemittelprozess und durch den landwirtschaftlichen Verbrauch von Kraftstoff Emissionen. Dabei entstehen hauptsächlich Methan, Lachgas und Kohlenstoffdioxid. Der Sektor produziert lediglich acht Prozent der gesamten Emissionen. 2014 fand in diesem Sektor in Deutschland ein Rückgang der Emissionen auf ca. 70 Millionen Tonnen statt. Durch vielfältige Maßnahmen zur Reduktion des Ausstoßes werden 2020 voraussichtlich etwa 66 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente erzeugt.

 

Haushalte in Deutschland und Mitteleuropa

Die sektorale Betrachtung der Haushalte beinhaltet hauptsächlich die Bereitstellung der Raumwärme und des Warmwassers. Die Freisetzung von Treibhausgasen ist dabei stark abhängig von den Witterungsbedingungen. In milden Wintern wird weniger Raumwärme benötigt wie in kalten Wintern. Seit 1990 sind die Emissionen rückläufig, da besonders bei den energetische Sanierungsmaßnahmen technische Entwicklungen stattfanden. Die Abnahme von 1990 bis 2013 betrug 21 Prozent. 2020 werden die Haushalte in Deutschland voraussichtlich ca. 77 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausstoßen.