Basismodul Klimawandel

Basismodul Klimawandel

6.1 Ressourcenkonflikte

Viele momentanen Studien untersuchen, ob ein Zusammenhang zwischen Klimawandel und Ressourcenkonflikte besteht. Die Resultate der verschiedenen Studien werden zu Klassen aggregiert, um Unterschiede und Überschneidungen zwischen den Studien heraus zu finden. Kriterien können beispielsweise Konflikttypen, betroffene Regionen und der Zeitraum sein.

Um den Zusammenhang besser analysieren zu können, werden die Kausalketten berücksichtigt. Mögliche Ursachen sind die Veränderungen der Niederschläge, der Wasserverfügbarkeit, der Nahrungsmittel und bei den Extremwetterereignissen.

Der Klimawandel hat durchaus Einfluss auf Ressourcenkonflikte. Einige Experten gehen sogar davon aus, dass die klimatischen Veränderungen manchmal der Beginn für Terror und Gewalt sind. Durch den Klimawandel können Landwirte ihre Arbeit verlieren oder die Ernte reduziert werden. Das hat wiederum zur Folge, dass die Landwirte zu wenig Nahrung für sich und ihre Familie haben. Knappe Güter können weiter reduziert werden. In ärmeren Ländern ist oftmals die Gewalt der letzte Ausweg. Genau diese Abwärtsspirale nutzt Boko Haram um Mitglieder zu werben. Auch in Syrien wurden die bereits vorhandenen Demonstration durch die Ressourcenknappheit weiter verstärkt.

Ressourcenkonflikte können sowohl innerstaatlicher Natur sein, als auch mit anderen Ländern. Bei innerstaatlichen Konflikten geht man von zwei verschiedenen Thesen aus. Zum einen kann eine Knappheit einer bestimmten Ressource zu Konflikten führen und zum anderen kann deren Verteilung zu Konflikten führen. Meistens sind die Güter Wald, Land oder Wasser. Durch den Klimawandel werden die knappen Güter weiter reduziert und das Konfliktpotential steigt. Diese zwei Arten von Ressourcenkonflikten treten vermehrt in Entwicklungs- und Schwellenländer auf.

Ressourcenkonflikte nehmen vermehrt an Bedeutung zu, gerade da der Klimawandel die Konflikte weiter negativ beeinflusst. Die Hauptursache von Ressourcenkonflikten sind meistens von innerstaatlicher Natur. Sowohl Ressourcenknappheit, als auch Ressourcenreichtum können einen Konflikt verursachen. Bei Ressourcenreichtum ist die Gier nach der Verteilung größer und die Konflikte können leichter starten. Zwischenstaatliche Konflikte sind durchaus auch möglich, jedoch werden sie meistens eher aus wirtschaftlichen Gründen geführt. Ein Beispiel hierfür ist, dass die USA/EU und China einen Konflikt um seltene Erden führen. Ressourcenknappheit und –reichtum sind eng miteinander verknüpft, denn je größer die Nachfrage nach dem Produkt ist, desto größere Einnahmen können die Konfliktpartner realisieren.

Ressourcen können auch als Anreiz für Kooperationen und Wachstum gesehen werden. Beispiel hierfür ist die NilBeck-Initiative. In der NilBeck-Initiative arbeiten zehn Länder in Afrika zusammen, um die Wasserressourcen zu verwalten und um eine gerechtere Nutzung zu erreichen. Ein weiteres Beispiel ist Botswana. Hier wurden die Ressourcen, wie Diamanten, dafür benutzt um die Infrastruktur auszubauen und die Entwicklungsmaßnahmen zu unterstützen.