Basismodul Klimawandel

Basismodul Klimawandel

5.8 Klimafolgen für die biologische Vielfalt

Der Klimawandel hat genauso Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, wie auch auf andere Sektoren. In Folge der Veränderungen der Temperatur und der Niederschläge findet eine Erweiterung der Verbreitungsgebiete verschiedener Pflanzen- und Tierarten statt. Das bewirkt, dass es eine Verbreitung von nicht-heimischen Arten gibt. Diese Arten haben in den neuen Gebieten oftmals keine natürlichen Feinde und es kann so zu einem Rückgang der heimischen Artenvielfalt kommen. Gerade Tiere mit einem engen Toleranzbereich werden deutliche Probleme bekommen. Durch den kleinen Toleranzbereich können sich die Tiere schlecht an andere Gegebenheiten anpassen und gehen zahlenmäßig langsam zurück. Aufgrund der vielen Veränderungen, wie Temperatur, Niederschlag, Verbreitungsgebiete, etc. kommt es zu veränderten Zusammensetzungen der Lebensgemeinschaften.

 

 

Biotope, Habitate und Ökosysteme benötigen die Wechselbeziehungen der verschiedenen Pflanzen- und Tierarten. Durch den Klimawandel können diese empfindlichen Beziehungen gestört werden und eine Veränderung kann das gesamte Ökosystem gefährden. Es existieren viele Lebewesen, die auf andere Arten angewiesen sind. Diese wechselseitigen Beziehungen können zerstört werden, indem die Arten räumlich oder zeitlich von einander getrennt werden. Durch die Klimaänderungen sind solche Trennungen durchaus denkbar und sogar sehr wahrscheinlich.

 

 

Eines der Beispiele für die Veränderung der Verbreitungsgebiete ist die Kirsch-Essig-Fliege. Ursprünglich ist sie in Südostasien heimisch. Seit einigen Jahren ist sie jedoch auch in Südeuropa und in Deutschland angesiedelt. Die Fliege beschädigt Trauben, Kirschen und Himbeeren. Bei warmen Witterungen werden die Früchte schlecht, lange bevor die Ernte beginnt. Dies spiegelt eine große Gefahrenquelle für viele deutsche Winzer wieder.

 

 

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https://www.youtube.com/watch?v=UsUyc4Jwzps

 

Es gibt Tier- und Pflanzenarten die aufeinander angewiesen sind. Durch einen Wandel des Klimas besteht die Gefahr, dass diese Beziehungen nicht mehr möglich sind. Manche Zugvögel fressen nach ihrer Rückkehr bestimmte Larvensorten. Durch die Veränderung des Klimas sind die Larven jedoch schon weiterentwickelt und somit finden die Vögel nur erschwert Fressen. Ein anderes Beispiel ist, dass Raupen vieler Schmetterlingsarten auf spezielle Blätter angewiesen sind, die durch die Veränderungen der Verbreitungsgebiete nur noch limitiert vorhanden sind. Somit finden auch sie nur begrenzt Nahrung.