Basismodul Klimawandel

Basismodul Klimawandel

5.7 Klimafolgen für die Energiewirtschaft

Der Klimawandel und seine Folgen werden den Sektor der Energiewirtschaft stark beeinflussen. In Folge von höheren Temperaturen und geringeren Niederschlägen steigen die Dürreperioden an und die Wasserverfügbarkeit nimmt ab. Es kann zu Engpässen bei thermischen Kraftwerken kommen, da das Kühlwasser begrenzt wird. Andere Kühlmöglichkeiten, wie Luftkühlung, müssen eingesetzt werden. Neben den thermischen Kraftwerken wird der Wirkungsgrad der Wasserkraftwerke reduziert, da weniger Wasser vorhanden ist. Durch die Binnenschifffahrt werden teilweise Energieträger (Kohle) transportiert, die wegen der Wasserknappheit verspätet am Zielort ankommen können. All diese Probleme können sich im Sommer abspielen. In milden Wintern kann es dagegen zu einer Zunahme der Wasserverfügbarkeit kommen und somit zu einer Produktivitätssteigerung.

 

 

Die extremen Wetterereignisse werden in Folge des Klimawandels weiter verstärkt und beeinflussen die Energiewirtschaft negativ. Starkregen, Sturmböen, Hagel und Blitzschlag sind keine Seltenheit im täglichen Leben. Mögliche Schäden an der Energieinfrastruktur sind verheerend, da Reparaturen meist aufwendig und kostenintensiv sind. Energieumwandlungsanlagen und Leitungsnetzte können leicht beschädigt werden und somit das Energienetz lahmlegen. Seit Ende des 20. Jahrhunderts nimmt die Häufigkeit an Zwischenfällen deutlich zu. Keine Energiequelle ist vor extremen Wetterereignissen geschützt. Die Anfälligkeit der Quellen sind jedoch unterschiedlich. Photovoltaikanlagen sind anfällig für Schnee, da sie dann sehr unproduktiv sind. Hingegen Windkraftanlagen Schnee oder Eis nichts ausmacht. Auf der anderen Seite sind Windenergieanlagen ohne Wind nicht zu gebrauchen.

Extreme Wetterereignisse werden immer häufiger.

 

 

Aufgrund der erhöhten Temperatur steigt die Nachfrage nach Kühlungsalternativen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Nachfrage in Haushalten oder in Industrien gestiegen ist. Der Transport und die Lagerung von Gütern werden durch die Temperaturerhöhung deutlich erschwert. Der Anstieg der Elektrizitätsnachfrage führt besonders bei langen Hitzeperioden zu Problemen, da dort die Energieerzeugung erschwert wird. Warme Winter können jedoch den Bedarf an Elektrizität reduzieren, weil Heizungen weniger genutzt werden.

 

 

Experten schätzen den Rückgang des Treibhausgasausstoßes in Deutschland (gegenüber 1990) bis 2020 auf 40 % ein. Bis 2030 soll die Reduktion etwa 55 % betragen. 2040 soll es eine Abnahme um ca. 70 % und bis 2050 um ca. 80 bis 95 % geben. Vor allem wird dies durch die Politik vorangetrieben, da die Auflagen für die Energiewirtschaft strikt sind.

 

 

Wissenschaftler schätzen, dass in Deutschland eine deutliche Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch bis 2020 auf 35 % stattfindet. Bis 2030 soll der Anteil auf 50 % anwachsen. Für 2040 rechnen Experten mit einem Anteil von 65 % und 2050 sogar von 80 %. Auch hier ist die Politik die treibende Kraft hinter den Zielen. Nur mit Hilfe von Subventionen oder ähnlichen Anreizen findet ein Umschwung in der Energiewirtschaft statt.

 

 

Immer wieder wird die Frage gestellt, ob die Zielvorgaben überhaupt durchsetzbar sind. Um das herauszufinden, muss man sie kritisch hinterfragen. Die Vorstellungen der zukünftigen Entwicklungen sind erreichbar, jedoch müssen viele Aspekte berücksichtigt werden. Dafür müssen die Auflagen strikt eingehalten werden. Außerdem müssen die Wirkungsgrade ausgebaut werden um den Fortschritt voranzutreiben. Zeitgleich muss man an alternativen Energiegewinnungsmöglichkeiten forschen.

 

 

In der Energiewirtschaft und –produktion können extreme Wetterereignisse ebenfalls Folgen haben. Durch längere Dürreperioden und Hitzewellen sinkt der Wasserstand in Flüssen. Außerdem werden die Gewässer durch die erhöhten Temperaturen stärker erwärmt. Viele Kraftwerke nutzen nahe gelegene Flüsse oder Seen für die Kühlung ihrer Anlagen. Durch erhöhte Temperaturen der Gewässer verringert sich die Kühlmöglichkeit enorm. Nach dem Kühlvorgang wird das noch weiter erhitzte Wasser wieder in die Flüsse gespeist. In Folge der erhöhten Wassertemperatur bekommen Tiere und Pflanzen Schwierigkeiten.