Basismodul Klimawandel

Basismodul Klimawandel

6.3 Migration Teil 2

Wie schon vorher erwähnt, gibt es eine zeitliche Dimension von Klima- und Umweltveränderungen. Zum einen können plötzlich auftretende Ereignisse (sudden-onset) wie z.B. extreme Wetterereignisse zur Migration führen. Zum anderen können langsam schleichende Ereignisse (slow-onset) wie z.B. Bodendegradation zu einer Flucht führen. Die Dauer und das Ausmaß können je nach Dimension stark variieren. Bei schleichenden Veränderungen ist nicht immer ein direkter Bezug zur Migration gegeben, da Menschen Anpassungsmaßnahmen vornehmen können und nicht unbedingt die Flucht suchen müssen.

Zusätzlich zu der zeitlichen Dimension kann auch in Freiwilligkeit und Unfreiwilligkeit als Ursache unterschieden werden. Eine Migration kann sowohl freiwillig, als auch gezwungenermaßen stattfinden. Meistens erfolgt die Wanderung aufgrund von plötzlich auftretenden Naturereignissen. Der größte Teil der Klimamigranten flüchtet innerstaatlich oder in Nachbarländer und -regionen. Selten findet  Klimamigration international statt.

Wie schon erwähnt, unterscheidet man die Klimafolgen und die dadurch bedingte Migration in zwei verschiedene Dimensionen. Zum einen kann eine Migration unfreiwillig oder freiwillig geschehen und zum anderen kann die Ursache durch ein schleichend eintretendes Ereignis oder durch ein plötzlich eintretendes Ereignis stattfinden. Meistens erfolgt die Wanderung aufgrund von plötzlich auftretende Naturereignisse. Der größte Teil der Klimamigranten flüchtet innerstaatlich oder in Nachbarländer und -regionen. Selten findet Klimamigration international statt. Beispiele für eine Umwelt- und Klimamigration können die Migration aufgrund von Bodenerosionen oder Umweltkatastrophen sein.

Was glauben Sie, wie viele Millionen Menschen 2050 als Klimaflüchtlinge betroffen sind?

 
2050 wird es etwa 150 Millionen Umweltflüchtlinge geben. Bereits 2010 lag die Zahl laut Bamf bei etwa 42 Millionen Umweltflüchtlingen.
 
Die Länge der Linien zeigt den Einfluss von politischen, demografischen, ökonomischen, sozialen und ökologischen Veränderungen auf die Migrationsursachen. Je länger der Strich ist, desto höher ist der Einfluss der Ursache. Gut zu erkennen ist, dass die ökologischen Einflüsse recht hoch sind.

Eigene Bearbeitung nach Foresight (2011: 54)

 

Je nach Gebietstyp sind die Folgen des Klimawandels und das Risiko für Migration unterschiedlich. In Küstengebieten ist die Gefahr von Überschwemmungen und Sturmfluten betroffen zu werden relativ hoch. In Flusstäler können Überflutungen der Ufer eintreten. Niedrig gelegene Inselstaaten können durch den zukünftigen Meeresspiegelanstieg gefährdet sein. Bei trockenen Gebieten, in denen die Wasserversorgung kritisch ist, können anhaltende Hitzewellen und Dürreperioden die Wasserknappheit weiter verschlimmern. In Polarregionen und Gebirgen steigt das Risiko von schmelzenden Eismassen und Erosionen.

 

Was bedeutet Migration für die Menschen?

Migration ist in der menschlichen Geschichte ein bekanntes Phänomen. Oftmals wird Migration als letzter Ausweg gesehen. Doch vielen ist nicht bewusst, dass Migration nicht nur finanzielle Kosten verursacht, sondern auch soziale Kosten. Soziale Kosten entstehen, da durch Migration Familien und Freunde getrennt werden. Viele Opfer erleiden Traumata und müssen mit Verlusten kämpfen. Bisher gibt es nur begrenzt Unterstützung für Personen, die aufgrund von Wetterereignissen oder Umweltkatastrophen flüchten. Für die Menschen, die wegen schleichenden Veränderungen fliehen, fehlt bisher jede Hilfe.

Die meisten zukünftigen Prognosen stoßen alle auf das gleiche Problem. Es ist nicht möglich verlässliche Zahlen über das wahrscheinliche Ausmaß von umweltbedingter Migration zu ermitteln. Myers geht davon aus, dass 2050 etwa 150 Millionen Umweltflüchtlinge existieren werden. (Myers/Kent 1995, Myers 2002). Viele Wissenschaftler nennen drei Hauptursachen für die Migration: Umweltdegradation, steigende Armut und ein hohes Bevölkerungswachstum.